Die Azoospermie ist der medizinische Begriff für eine Anomalie der Samenzellenqualität, die das vollständige Fehlen von Samenzellen im Ejakulat beschreibt.
Obwohl die Azoospermie eine der extremsten Infertilitätsgründe ist, ist es Dank der assistierten Reproduktion trotzdem möglich, Kinder zu bekommen.
In diesem Artikel klären wir, welche Arten von Azoospermie es gibt, und welche Behandlungen am geeignetsten sind, um Kinder bekommen zu können.
¿Wie diagnostiziert man Azoospermie?
Die Azoospermie bleibt oftmals unbemerkt, da sie nicht mit Symptomen wie Schmerzen oder täglichen Beschwerden einhergeht. Daher ist die einzig sichere Methode wie man sie diagnostizieren kann, mit einer kompletten Analyse der Spermaprobe, d.h. mit einem Spermiogramm.
Infertilität liegt in ungefähr 50% an einer Anomalie des Spermas.
Sollte man lange Zeit vergeblich versuchen schwanger zu werden, ist es auf jeden Fall empfehlenswert, auch eine Spermaanalyse zu machen.
Die Spermaprobe, die die Grundlage der Analyse und des Spermiogramms darstellt, wird vom Patienten nach etwa 5 bis 7 Abstinenztagen durch Masturbation gewonnen, und wird in einem sterilen Gefäß aufbewahrt. Von dem Zeitpunkt des Erhalts der Probe an, und der Analyse darf höchstens 1 Stunde vergehen. Es ist wichtig das medizinische Team zu informieren ob Sie in letzter Zeit Medikamente eingenommen haben, da dies die Werte beeinflussen könnte.
Ist die Spermaprobe einmal erhalten, wird diese mikroskopisch analysiert, und die Anzahl der Samenzellen gezählt. Wenn sich auch bei weiteren Nachprüfungen keine Samenzellen im Ejakulat befinden, wird Azoospermie diagnostiziert.
Verschiedene Typen und Ursachen von Azoospermie
Es existieren zwei Haupteinteilungen der Azoospermie
- Obstruktive Azoospermie: tritt auf, wenn das Fehlen von Samen im Ejakulat an Problemen mit den der Samenleitern (einer Verstopfung) liegt. In diesem Fall ist die Spermaproduktion der Testikel nicht beeinträchtigt, sondern eine Verstopfung der Samenleiten verhindert, dass die Spermatozoen in das Ejakulat gelangen können.
- Sekretorische Azoospermie: davon spricht man, wenn die Testikel keine Spermatozoen produzieren. Die Ursachen hierfür können hormoneller Natur sein, auf Grund von Verletzungen oder genetische Anomalien etc…
Azoospermie: Behandlung und Kinderwunsch.
Wenn es ich um eine obstruktive Azoospermie handelt, das heißt eine auf Grund von Verstopfung oder nicht Vorhandensein der Samenleiter, wäre die geeignete Fertilitätsbehandlung eine In- vitro-Befruchtung. Dabei werden die Eizellen mit den Samenzellen die vorher durch Testikelpunktion oder eine Biopsie der Testikel erhalten wurden, befruchtet. Ohne eine Behandlung der assistierten Reproduktion wäre es nicht möglich Kinder zu zeugen, da das Ejakulat keine Spermatozoen enthält.
Falls es ich um eine sekretorische Azoospermie handelt, muss erst festgestellt werden, warum sich keine Samenzellen in den Testikeln formen können. Wenn die Ursache hormonell bedingt ist, kann deren Produktion in manchen Fällen reaktiviert werden, indem man Hormone verabreicht. In anderen Fällen, wenn festgestellt wurde, dass in den Testikeln keinerlei Produktion von Spermatozoen möglich ist, wird auf die Samenbank zurückgegriffen um den Kinderwunsch zu verwirklichen.
Manchmal liegt die Azoospermie auch an der Einnahme spezieller Medikamente, setzt man diese ab, kann es sein, dass sich nach einer Weile die normale Spermaproduktion wiedereinstellt.
Mit Sicherheit müssen die Ursachen und die anzuwendenden Behandlungen für jeden einzelnen Fall von einem kompetenten Ärzteteam evaluiert werden.