Kinderwunsch Aktuell: Einnistung, Embryonenqualität und wiederholte Fehlgeburten

25 / 04 / 2025

Die Einleitung einer assistierten Reproduktion kann viele Fragen aufwerfen. In „Kinderwunsch Aktuell“ beantworten unsere Spezialisten die häufigsten Fragen unserer Patienten und liefern klare, wissenschaftlich fundierte Informationen.

In dieser Ausgabe behandeln wir zentrale Fragen zur Embryonenqualität, zur Einnistung und zu wiederholten Fehlgeburten. Wir erklären, wie Embryonen bewertet werden, welche Faktoren ihre Entwicklung beeinflussen können und welche Strategien die Erfolgsraten bei einer Fruchtbarkeitsbehandlung verbessern können.

Wenn Sie sich in einem Prozess der assistierten Reproduktion befinden oder überlegen, einen solchen einzuleiten, wird Ihnen dieser Abschnitt helfen, jede Phase besser zu verstehen und einige der häufigsten Bedenken auszuräumen.

Wie kann man wissen, ob die Embryonen von guter Qualität sind?

Die Qualität der Embryonen wird anhand morphologischer und genetischer Kriterien bewertet. Bei der morphologischen Bewertung analysieren die Embryologen unter anderem die Anzahl und Symmetrie der Zellen, ihre Fragmentierungsrate und das Vorhandensein von Multinukleation (mehrere Kerne in derselben Zelle). 

Darüber hinaus verfügen wir bei Barcelona IVF über die Technologie iDAScore, ein auf künstlicher Intelligenz basierendes System, das die Qualität der Embryonen anhand objektiver Kriterien bewertet. Die iDAScore-Technologie hilft den Embryologen, den Prozess der Embryonenauswahl zu optimieren und die Erfolgsraten zu verbessern. 

Andererseits ermöglicht die Präimplantationsdiagnostik (PID) die Erkennung von Chromosomen- und Genanomalien in Embryonen vor ihrem Transfer, was die Wahrscheinlichkeit einer Einnistung erhöht und das Risiko einer Fehlgeburt verringert. 

Was ist zu tun und was nicht, um die Einnistung des Embryos zu unterstützen?

Die Spezialisten für assistierte Reproduktion stellen sicher, dass sich das Endometrium zum Zeitpunkt des Embryonentransfers in der Empfängnisphase befindet.

Vor dem Embryonentransfer müssen unbedingt die erforderlichen Tests durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Gebärmutterhöhle in Ordnung ist. Im Allgemeinen reicht eine vaginale Ultraschalluntersuchung aus, aber manchmal muss eine diagnostische Hysteroskopie oder sogar eine Endometriumbiopsie durchgeführt werden, um zu überprüfen, ob das Endometrium in Ordnung ist.

Auf persönlicher Ebene gibt es nach der Übertragung keine spezifischen Maßnahmen, die die Einnistung des Embryos garantieren. Es wird empfohlen, einen normalen und entspannten Tagesablauf beizubehalten und die Anweisungen des medizinischen Teams zu befolgen. Es wird empfohlen, sich ausgewogen zu ernähren, den Konsum von Tabak und Alkohol zu vermeiden und zu versuchen, Stress zu reduzieren.

Wie viele Tage dauert es, bis sich der Embryo in der Gebärmutter eingenistet hat?

Bei einem natürlichen Zyklus liegt das Implantationsfenster bei einer Frau mit regelmäßigen Zyklen zwischen dem 19. und 21. Tag des Menstruationszyklus.

Bei In-vitro-Fertilisationsverfahren (IVF) hängt die Implantationszeit vom Entwicklungsstadium des Embryos zum Zeitpunkt der Übertragung ab:

· Embryo am 3. Tag: Die Implantation kann zwischen 3 und 5 Tagen dauern.

· Blastozyste (5 Tage): Die Einnistung erfolgt in der Regel 1 bis 2 Tage nach der Übertragung.

Wann gilt eine Fehlgeburt als wiederholte Fehlgeburt?

Eine wiederholte Fehlgeburt ist definiert als der Verlust von zwei oder mehr aufeinanderfolgenden Schwangerschaften vor der 20. Schwangerschaftswoche.

Welche Untersuchungen sind nach wiederholten Fehlgeburten durchzuführen?

Bei wiederholten Fehlgeburten wird eine umfassende Untersuchung empfohlen, die Folgendes umfasst:

· Genetische Untersuchungen:

o Karyotypanalyse bei beiden Partnern zur Erkennung von Chromosomenanomalien.

o Chromosomenanalyse und Bewertung des Zustands der Spermien-DNA-Fragmentierung.

· Anatomische Untersuchung:

o Hysteroskopie zur Untersuchung der Gebärmutterhöhle und zum Ausschluss von Fehlbildungen, Polypen, Myomen oder Verwachsungen.

· Immunologische Analyse:

o Nachweis von Antiphospholipid-Antikörpern und anderen immunologischen Veränderungen, die mit einem erhöhten Abortrisiko verbunden sind.

· Untersuchung des Endometrium-Mikrobioms

o Identifizierung möglicher chronischer asymptomatischer Infektionen, die die Embryoimplantation beeinträchtigen können.

· Hormonelle Untersuchungen:

o Einschließlich der Bestimmung von Schilddrüsenhormonen und Prolaktin.

· Untersuchung auf Thrombophilie:

o Analyse von Veränderungen der Gerinnungsfaktoren, die das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen könnten.

Dr. Cristina Guix
Gynäkologin und Expertin für Fertilität bei Barcelona IV

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