Durch den sozialen Wandel der letzten Jahrzehnte wurde der Zugang von Frauen zum Arbeitsmarkt deutlich erleichtert. Diese Tatsache hat jedoch jene Frauen vor ein Dilemma gestellt, die eine Karriere und eine Familie anstreben. Um berufliche Stabilität zu erreichen, haben viele Frauen aus diesem Grund ihren Wunsch, Mutter zu werden, nach hinten verlegt. Heutzutage liegt der Altersdurchschnitt in Spanien bei Müttern bei ihrer ersten Geburt bei 31 Jahren, einer der höchsten Werte in Europa. 1980 lag diese Zahl noch bei 25.
Techniken der künstlichen Befruchtung
Die negativen Auswirkungen einer Schwangerschaft im fortgeschrittenen Alter sind wissenschaftlich belegt. Laut Experten liegt das beste Alter für eine Schwangerschaft zwischen dem 20. und dem 30. Lebensjahr und ab dem 35. Lebensjahr kommt es zu einer reduzierten Fruchtbarkeit. Ab dem 40. Lebensjahr ist die Wahrscheinlichkeit einer natürlichen Schwangerschaft sehr gering. Verschiedene Techniken der künstlichen Befruchtung ermöglichen eine Behandlung, die Alter und persönliche Gegebenheiten berücksichtigen.
Legale Altersgrenze
In Spanien gibt es keine legale Altersgrenze für eine künstliche Befruchtung , womit es zu Unterschieden in der Altersgrenze zwischen dem öffentlichen und privaten Gesundheitssystem kommt. Das öffentliche spanische Gesundheitssystem ermöglicht keine künstliche Befruchtung bei Patientinnen nach dem 40. Lebensjahr. Außerdem gibt eine Obergrenze von 3 Zyklen bei In-vitro-Befruchtung en und künstlichen Besamungen.
Der spanische Verband für Fruchtbarkeit (Sociedad Española de Fertilidad) empfiehlt mit Nachdruck eine Altersobergrenze von 50 Jahren für künstliche Befruchtungen. An diese Obergrenze halten sich die meisten Kliniken in Spanien. Zwar gibt es keine legale Altersgrenze, jedoch sind die Risiken für Mütter und potentielle Kinder ab diesem Alter zu hoch.
Risiken bei Schwangerschaften in fortgeschrittenem Alter
Ab dem 40. Lebensjahr besteht ein erhöhtes Risiko für Präeklampsie, Gestationsdiabetes, Fehl- oder Frühgeburten oder allgemeinen Komplikationen bei der Geburt. Neben diesen möglichen Problemen dürfen auch gesundheitliche Bedenken beim Kind nicht vernachlässigt werden. Die Mutter muss sich körperlich und gesundheitlich in einem guten Zustand befinden, um ein Kind großzuziehen.
Altersobergrenze nach Behandlung.
Zwar gilt 50 Jahre als Altersgrenze, jedoch kann diese abhängig von der Behandlung abweichen. Generell wird keine künstliche Besamung bei Frauen nach dem 38. Lebensjahr durchgeführt. Bei In-vitro-Befruchtungen mit eigenen Eizellen nimmt die Erfolgswahrscheinlichkeit ab dem 43. Lebensjahr drastisch ab. Ab diesem Alter raten Experten zu einer Eizellenspende.