Interview mit Dr. Cristina Guix
Der Weg zur Elternschaft ist nicht für jede Person gleich. Im Falle von LGTBI+ Personen kann der Zugang zu Behandlungen der assistierten Reproduktion zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen, sowohl in medizinischer, rechtlicher als auch in emotionaler Hinsicht. Die Entwicklung der Reproduktionsmedizin hat jedoch eine Reihe von Optionen eröffnet, so dass sich alle Familien mit der richtigen Unterstützung ihren Kinderwunsch erfüllen können.
In diesem Interview spricht Dr. Cristina Guix, Gynäkologin und Spezialistin für Fruchtbarkeit und assistierte Reproduktion, über die wichtigsten Alternativen für LGTBI+ Paare, von der ROPA-Methode bis zur Insemination mit gespendetem Sperma. Außerdem werden wir uns mit der Rolle der emotionalen Unterstützung während des Prozesses befassen und erfahren, wie Barcelona IVF arbeitet, um eine integrative und sichere Umgebung für jede Familie zu bieten.
1. Was sind die größten Herausforderungen für LGTBI+ Paare, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung in Anspruch nehmen wollen?
Heutzutage stehen diesen Paaren viele Informationen zur Verfügung, und die meisten von ihnen haben bereits eine Vorstellung von der Behandlung, die sie durchführen lassen möchten, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Vor Jahren waren die Patienten viel orientierungsloser und wussten nicht, welche Behandlungen ihnen zur Verfügung standen. Nach wie vor besteht die größte Herausforderung für sie darin, sich bei dem Besuch wohl zu fühlen und ihre Wünsche und Bedenken bezüglich der Behandlungen äußern zu können. Wir müssen sie anleiten und ihnen die besten Optionen für ihren speziellen Fall empfehlen.
2. Die ROPA-Methode erfreut sich vorallem bei weiblichen Paaren zunehmender Beliebtheit. Könnten Sie erklären, worin diese Methode besteht und wie sie Paaren, die sich eine gemeinsame Mutterschaft wünschen, zugute kommen kann?
ROPA ist die Abkürzung für Reception of Oocytes from the Ovum. Das bedeutet, dass es bei einem Paar von Frauen möglich ist, dass eine von ihnen mit den Eizellen ihrer Partnerin schwanger wird. Dazu unterzieht sich die Frau, die ihre Eizellen spenden will (Spenderin), einer Stimulation der Eierstöcke ähnlich wie bei der In-vitro-Fertilisation, während die Frau, die schwanger werden will (Empfängerin), ihre Gebärmutter auf den Transfer eines Embryos vorbereitet. Der Laborprozess ist derselbe wie bei der IVF, die gewonnenen Eizellen werden mit Spendersamen befruchtet und die Embryonen werden unter optimalen Bedingungen kultiviert, um eine maximale Anzahl von Blastozysten zu erhalten. Derzeit wird empfohlen, eine Blastozyste zu transferieren und den Rest einzufrieren.
Die ROPA-Methode ist eigentlich eine geteilte Mutterschaft, da eine Frau ihre Eizellen spendet und die andere diejenige ist, die schwanger werden wird.
3. Die Insemination mit Spendersamen ist für viele LGTBI+-Paare eine weitere wichtige Alternative. Welche Aspekte sollten Paare berücksichtigen, wenn sie sich für diese Behandlung entscheiden, und wie garantiert Barcelona IVF, dass das Verfahren sicher und wirksam ist?
Die künstliche Befruchtung mit Spendersamen (AID) ist die einfachste Behandlung, um eine Schwangerschaft zu erreichen. Es ist zu bedenken, dass ihre Ergebnisse begrenzt sind und dass sie vor allem für Frauen mit einer guten Eierstockreserve und bis zu einem Alter von 38 Jahren empfohlen wird. Barcelona IVF sorgt für ein sicheres und wirksames Verfahren, indem es die notwendigen Kontrollen während der Stimulation der Frau, die sich der Behandlung unterzieht, durchführt und auch den Spender in Abstimmung mit dem Paar auswählt. Da es seit Jahren möglich ist, genetisch kompatible Spermien für das Paar zu erhalten, bieten wir die Option des "genetischen Matchings" zwischen dem Patienten und der Samenbank an, um mögliche genetische Krankheiten so weit wie möglich zu vermeiden.
4. Wie geht Barcelona IVF mit dem emotionalen Aspekt der Behandlung von LGTBI+-Paaren um, vor allem mit denen, die vor sozialen oder rechtlichen Hindernissen stehen?
Unsere Erfahrung in der Reproduktion für LGTBI+ Paare ermöglicht es uns, unseren Patienten bei der Entscheidungsfindung zu helfen und sie bei allem, was sie brauchen, zu unterstützen. Die Unterstützung durch die verschiedenen Aspekte der Behandlung (rechtlich, emotional...) ist wichtig, damit der Prozess so reibungslos und angenehm wie möglich verläuft.
5. Was würden Sie LGTBI+ Paaren raten, die eine Fruchtbarkeitsbehandlung in Erwägung ziehen? Welche Schritte sollten sie unternehmen, um sicherzustellen, dass sie informierte und ihrer Situation angemessene Entscheidungen treffen?
Ich rate meinen Patient:innen immer, dass man gut informiert sein muss, um eine gute Entscheidung treffen zu können. Es stimmt, dass wir manchmal viele Informationen haben, dies aber nicht mit einer Person vergleichen können, die ihnen wirklich die spezifischen Informationen für ihren Fall geben und sie beraten kann, was das Beste für sie ist. Es ist wichtig, die Möglichkeit zu haben, alle Zweifel vertraulich mit einem Spezialist oder einer Spezialistin zu besprechen, damit der gesamte Prozess so einfach wie möglich ist und die Erfahrung der Reise zur Mutterschaft den Patient:innen in guter Erinnerung bleibt.
Bei Barcelona IVF glauben wir an eine Fruchtbarkeit ohne Barrieren, bei der jeder Zugang zu personalisierten Behandlungen hat, die an seine Bedürfnisse angepasst sind. Wir möchten Dr. Cristina Guix dafür danken, dass sie ihre Erfahrungen mit uns geteilt und uns Klarheit zu diesem Thema verschafft hat. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, alle Familien auf ihrem Weg zur Elternschaft zu begleiten, indem wir innovative Optionen und umfassende Unterstützung bei jedem Schritt des Prozesses anbieten.