Sport während einer Behandlung zur künstlichen Befruchtung und während der Schwangerschaft

30 / 09 / 2019


Wenn Sie kurz davor sind, sich einer Behandlung zur assistierten Reproduktion zu unterziehen, stellen Sie sich bestimmt die Frage, ob Sie weiterhin so viel Sport treiben können wie bisher. Wie oft und in welcher Intensität können Sie während der Behandlung Sport treiben? Und ist es möglich den gewohnten Rhythmus der physischen Aktivität beizubehalten, wenn die Schwangerschaft eingetreten ist? In diesem Beitrag beantworten wir alle diese Fragen. 

Sport und Assistierte Reproduktion. Ist es möglich Sport zu treiben? 

Die Antwort lautet ja, allerdings gibt es einige Dinge zu beachten. Auch wenn die meisten Menschen glauben, dass eine ruhigere Lebensweise während der Behandlung die Stimulation der Eierstöcke begünstigen kann, ist nicht erwiesen, dass sie sich positiv auf die Schwangerschaft auswirkt. Die sportliche Betätigung während der Behandlung kann helfen, den Stress des ganzen Prozesses und der Beta-Wartezeit zu reduzieren. Das Einzige, was Sie beachten sollten, ist, Ihre körperliche Aktivität anzupassen. Während der Stimulation der Eierstöcke sind anstrengende körperliche Aktivitäten nicht zu empfehlen, da sich Ihre Eierstöcke vergrößern und Sie Bauchschmerzen bekommen könnten. Entscheiden Sie sich daher für leichtere Aktivitäten wie Spaziergänge. Nach Abschluss der Behandlung sollten Sie etwa 15 Tage warten, um festzustellen, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist. In dieser Zeit sollten Sie Sportarten, die viel Energie erfordern, vermeiden. 

Welche Art von Sport wird während einer IVF-Behandlung empfohlen? 

Sofern Ihr Gynäkologe nichts dagegen hat, sind leichte Aktivitäten wie Spazierengehen, Schwimmen oder Yoga während einer IVF-Behandlung zu empfehlen. Diese Sportarten helfen Ihnen, Ihre Atmung zu kontrollieren, sich zu entspannen, Ängste und Schlaflosigkeit zu reduzieren und Ihr psychisches Wohlbefinden zu stärken. 

Ist es möglich, während der Schwangerschaft Sport zu treiben?

Wenn die Schwangerschaft gut verläuft, ist Sport nicht nur für die Mutter gut, sondern auch für das Baby. Studien zeigen, dass Sport das Herz-Kreislauf-System des Fötus verbessert, der dadurch mehr Sauerstoff für seinen Stoffwechsel erhält. Für die Mutter bringt Sport ein größeres Wohlbefinden und eine Reihe von Vorteilen mit sich, wie z.B.: 

  • Bessere Stärkung der Muskeln im Beckenbereich
  • Verbesserte körperliche Ausdauer und Lungenkapazität
  • Regulierung des Verdauungsrhythmus
  • Steigerung des Immunsystems

Sport kann auch ein wirksames Mittel gegen einige typische Schwangerschaftssymptome wie Müdigkeit, Stress, Schlaflosigkeit, Schmerzen im unteren Rückenbereich und gegen Krämpfe sein. Nur in wenigen Fällen empfiehlt der Gynäkologe sich nicht körperlich zu betätigen:

Bei Mehrlingsschwangerschaften, vorzeitigem Blasensprung, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Problemen, Schilddrüsenproblemen, früheren Fehlgeburten usw. Aus diesem Grund ist es am besten, den Arzt zu konsultieren und seinen Anweisungen zu folgen. 

Welche Sportarten sollten während der Schwangerschaft vermieden werden? 

Während der Schwangerschaft sollte man Sport in Maßen betreiben, um das Baby nicht zu gefährden. Aus diesem Grund sollten Sie bestimmte Sportarten während der Schwangerschaft meiden: 

  • Kontaktsportarten wie Judo oder Boxen, aufgrund des Sturzrisikos und der Schläge. Auch Mannschaftssportarten wie Fußball oder Basketball sind nicht zu empfehlen.
  • Unterwassersportarten wie Tauchen oder Schnorcheln, die ein langes Atmen oder eine Dekompression am Ende des Tauchvorgangs erfordern. 
  • Risikosportarten, bei denen es zu einem Sturz oder Unfall kommen kann. Zum Beispiel: Klettern, Fallschirmspringen, Paragliden, Rafting, Snowboarden oder Wasserski.
  • Sportarten, die eine hohe körperliche Anstrengung mit ruckartigen Bewegungen, schweren Gewichten oder Sprüngen erfordern oder eine hohe Beckenbelastung verursachen. Zum Beispiel: Gewichtheben, rhythmische Sportgymnastik, Skifahren, Trampolinspringen, Reiten, usw. 

Wenn Sie vor der Schwangerschaft nicht regelmäßig Sport gemacht haben, können Sie sich für Spaziergänge in gemütlichem Tempo entscheiden, ohne sich dabei zu übranstrengen. Auch eine Fahrradtour auf ebenem Gelände ist geeignet, um Ihre Muskeln zu kräftigen. Mit fortschreitender Schwngerschaft ist es jedoch besser, einen Heimtrainer zu benutzen, um mögliche Stürze zu vermeiden.

Tipps, die Sie beim Training beachten sollten

  • Wärmen Sie sich immer kurz auf, bevor Sie mit dem Training beginnen.
  • Trinken Sie vor, während und nach dem Training ausreichend Flüssigkeit.
  • Dehnen Sie Ihre Muskeln nach dem Training.
  • Ziehen Sie sich angemessen an, mit bequemen Sportschuhen, locker sitzender, atmuyngsaktiver Kleidung und einem Sonnenschutz, wenn Sie sich im Freien aufhalten
  • Achten Sie auf Ihre Herzfrequenz und überschreiten Sie eine bestimmte Anzahl an Schlägen pro Minute nicht, da das Baby seine Herzfrequenz als Schutzmechanismus ebenfalls erhöht.
  • Vermeiden Sie Aktivitäten, die Ihre Körpertemperatur zu stark ansteigen lassen, entweder durch die Übung selbst oder weil Sie an einem heißen Ort trainieren. Brechen Sie die körperliche Aktivität sofort ab, wenn eines der folgenden Symptome auftritt: 
    • Schwindel
    • Herzklopfen oder Kurzatmigkeit
    • Blutungen oder Hämorrhagie
    • Austritt von Fruchtwasser

Kann man nach der Entbindung Sport treiben? 

Im Wochenbett, dem Zeitraum zwischen der Geburt und der Normalisierung der während der Schwangerschaft eingetretenen körperlichen Veränderungen, ist es ratsam, die körperliche Aktivität etwa eineinhalb Monate nach der Entbindung unter ärzticher Beobachtung allmählich zu steigern. Auf diese Weise können Sie nach der Erfüllung Ihres Traums, Mutter zu werden, wieder zu Ihren sportlichen Gewohnheiten zurückkehren. Nach einem Kaiserschnitt ist es ratsam, zwei Monate lang keinen Sport zu treiben, um Ihren Beckenboden zu schonen.

Wie Sie sehen, bietet ein angemessener Sportplan zahlreiche Vorteile während der Behandlung zur künstlichen Befruchtung und bis zur Geburt. Aus diesem Grund sollten Sie den Sport nicht aufgeben. Das Einzige, was Sie beachten sollten, sind die Empfehlungen Ihres medizinischen Teams. 

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