Brüssel – Babyfläschchen dürfen in der Europäischen Union ab kommendem Jahr nicht mehr die umstrittene Chemikalie Bisphenol A enthalten. Gesundheitsexperten der Mitgliedsstaaten einigten sich am Donnerstagabend in Brüssel darauf, die Herstellung solcher Fläschchen ab März 2011 zu verbieten und den Verkauf und Import ab Juni. Verbraucherschützer fordern, den Stoff auch aus anderen Alltagsprodukten zu verbannen.
„Das ist eine gute Nachricht für die Verbraucher in Europa", erklärte Verbraucherkommissar John Dalli. Das hormonell wirkende Bisphenol A wird unter anderem für Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Sexualentwicklung sowie Prostata- und Brustkrebs verantwortlich gemacht.
So finde sich der Stoff auch in zahlreichen anderen Kunststoffartikeln aus Polycarbonat sowie in den Innenbeschichtungen von Dosen und in Thermopapier. Der Bund dringt deshalb auf ein Verbot aller Produkte, die Kinder und schwangere Frauen belasten könnten.
In Frankreich und Dänemark ist Bisphenol A bereits verboten, ebenso in Kanada, Australien und in mehreren US-Bundesstaaten. In Deutschland hatten im vergangenen Jahr mehrere Hersteller Schnuller aus dem Verkehr gezogen, nachdem der BUND darin die Chemikalie nachgewiesen hatte. Daneben findet sich Bisphenol A unter anderem auch in Getränkedosen.